Das Projekt
Gravitative Massenbewegungen verursachen jedes Jahr Todesopfer und erhebliche Schäden. Mit dem fortschreitenden Klimawandel ändern sich die Faktoren, die Massenbewegungen beeinflussen. So wird erwartet, dass Hangprozesse aufgrund von Gletscherrückgang, Permafrostabbau, Hangfußerosion durch Hochwasser, sowie extreme Niederschläge, Temperaturschwankungen und Schneeschmelzperioden in ihrer Frequenz und Magnitude zunehmen.
Im Hinblick auf mögliche negative Auswirkungen auf den Siedlungsraum stellt die Bewertung der Exposition eine besondere Herausforderung in der Forschung zum Klimawandel, in der Politikentwicklung und für die Verwaltung dar. Daher wird sich CAUTION auf Untersuchungen zur Exposition des Siedlungsraums konzentrieren, der von Massenbewegungen betroffen ist, und die geomechanischen, wirtschaftlichen, institutionellen und sozialen Aspekte sowie die Wechselwirkungen zwischen diesen erfassen. Es wird eine ex-post-Quantifizierung der räumlich-zeitlichen Dynamik der Exposition am Beispiel ausgewählter Massenbewegungstypen sowie eine ex-ante-Szenarienbildung durchgeführt, um mögliche zukünftige Risikopfade zu identifizieren.
CAUTION vereint mehrere Disziplinen (Geo-, Klima-, Wirtschafts-, und Politikwissenschaften, Katastrophenmanagement) und gibt einen Einblick in die Mensch-Umwelt-Dimension des Gefahrenmanagements und damit in eine integrative Bewertung der Anpassung an den Klimawandel. Das Projekt wird unser Verständnis über i) die kritischen meteorologischen Faktoren, die Massenbewegungen auslösen, sowie die Wirkung des Klimawandels auf diese Gefahren, ii) die Strategien zur Gefahren- und Risikobewertung, iii) und die Bewertung der Exposition der von Massenbewegungen betroffenen Gesellschaft auf lokaler Ebene verbessern, indem es die geomechanischen, wirtschaftlichen, institutionellen und sozialen Aspekte und deren Wechselwirkungen ermittelt. Ferner fördert CAUTION die Zusammenarbeit und das Engagement zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft und den politischen Akteuren.